In den letzten Jahren ist die Zahl der Privatisierungen, also des Verkaufs von Unternehmen und anderen Vermögenswerten der öffentlichen Hand an private „Investoren“, sprunghaft angestiegen. Auch die Zahl der Fusionen und Übernahmen von privatrechtlichen Unternehmen und die Höhe der betroffenen Unternehmenswerte sind plötzlich in bislang unvorstellbare Höhen geschnellt. Ist das normal und nur ein Zeichen der modernen Zeit? Oder ist das vielleicht so krankhaft wie ein Krebsgeschwür?
Der Grund für all das liegt auf der Hand, wenn man die wachsende Geldkonzentration ( http://www.meudalismus.dr-wo.de/html/nil.htm ) im Blick hat. Die Meudalherren, die — wie gezeigt — sich vor hereinströmendem Geld kaum noch retten können, denken natürlich kaufmännisch und manchmal klug. Daran ist im Prinzip auch gar nichts auszusetzen. Sie wollen das Geld nicht zinslos auf dem Girokonto liegen lassen. Sondern sie versuchen für ihr Geld gewinnbringende oder zumindest Gewinn versprechende Anlageobjekte zu kaufen. Andererseits kennen wir die Überschuldung der öffentlichen Hand und deren Geldnot zur Genüge. So ist es nur eine Frage der Zeit, bis die Finanzminister oder die Gemeinderäte auf die Idee kommen, ihre Betriebe oder Unternehmen an Privatleute zu verkaufen. Das ist schlicht und einfach die um sich greifende Privatisierung.
Mit der „Fusionitis“ und den Übernahmen ist es ähnlich. Die einen Unternehmenseigentümer geraten in Geldnot. Und die Meudalherren schwimmen im Geld. Was liegt also näher, als das Unternehmen zu verkaufen, um die Geldnot zu lindern! Eine ähnliche Fusionitis und Übernahmewelle war übrigens in den 1920er Jahren zu beobachten.
Um es noch einmal deutlich zu machen: Entscheidend sind für den „Wohlstand für Alle“ die Vermögen und die Einkommen von Privatpersonen (rechtlich ausgedrückt: von natürlichen Personen). Aber: Weil alle juristischen Personen (AG, GmbH usw.) sich letztlich im Eigentum von Privatpersonen befinden, sind Einkommen und Vermögen von juristischen Personen folglich das Einkommen und Vermögen von natürlichen Personen. Daher ist es nicht von Belang, wie vermögend eine Aktiengesellschaft oder eine andere juristische Person ist. Wenn eine Aktiengesellschaft sehr vermögend ist und womöglich zugleich viele Mitarbeiter (Knechte und Untertanen) beschäftigt, dann stellt sich allein die Frage, ob das Eigentum an dieser Aktiengesellschaft breit verteilt in den Händen von Kleinaktionären oder in wenigen Händen von Großaktionären liegt. Eine Mischform wie bei BMW, wo etwa die Hälfte des Eigentums bei wenigen Großaktionären liegt und die andere Hälfte bei Kleinaktionären, ist hinsichtlich der ersten Hälfte ebenso feudalistisch, wie wenn das Unternehmen ganz in den Händen eines Meudalherrn läge.
Siehe zu allem auch Geldberge!
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Die Anstalt vom 05.04.2016 fast nur der Kritik am modernen Feudalismus gewidmet: